Leader-Manager der Altmark treffen sich in Buch

Seit September 2008 sind die Leader-Manager der Lokalen Aktionsgruppen Mittlere Altmark, Uchte-Tanger-Elbe, Im Gebiet zwischen Elbe und Havel und Rund um den Drömling für die Entwicklung ihrer jeweiligen LAG im Einsatz. Die Regionale Planungsgemeinschaft Altmark ist Trägerin dieser Managementstrukturen.

Regelmäßig treffen sich die Leader-Manager mit Steffen Kunert, Geschäftsstellenleiter der Planungsgemeinschaft, zum Erfahrungsaustausch und beraten die weitere Vorgehensweise. Jüngst war der Reiterhof der Familie Albrecht im Elbedorf Buch Gastgeber dieser Runde. Dort wird gerade ein Leader-Vorhaben der LAG Uchte-Tanger-Elbe umgesetzt, von dessen Fortgang sich die Manager vor Ort ein Bild machen konnten. Auf dem Hof der Familie Albrecht, der in unmittelbarer Nähe zum Elberadweg gelegen ist, wird derzeit ein ehemaliger Pferdestall zu einer Ferienwohnung ausgebaut, um Übernachtungsmöglichkeiten für acht weitere Gäste zu bieten. Zudem wird der bestehende Seminarraum erweitert um Platz für Veranstaltungen zu schaffen.

Die Bilanz nach einem Jahr Leader in der Altmark kann sich sehen lassen. Insgesamt wurden vom Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) Altmark bislang 60 Leader-Projekte mit einem Wertumfang von ca. 7,8 Mio. Euro bewilligt. Fördermittel in Höhe von rund 4 Mio. Euro können dadurch in die Altmark fließen, wovon nicht nur die Projektträger sondern vor allem auch regionale Bau- und Handwerksbetriebe profitieren. Viele dieser Leader-Vorhaben unterstützen zudem die Ziele, die mit der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) in der Altmark verknüpft sind, wofür sie auch einen erhöhten Fördersatz bekommen. So wurden für die LAG Mittlere Altmark z.B. Vorhaben zum Ausbau ländlicher Wege bewilligt, die dazu beitragen, die Qualität des Altmarkrundkurses zu verbessern. Bei der LAG Uchte-Tanger-Elbe sind mehrere Einzelvorhaben zur Sanierung von Gebäuden sowie zur Schaffung von Übernachtungsangeboten und Dienstleistungen für Touristen am Altmarkrundkurs auf den Weg gebracht. Im Sinne der Gesamtentwicklung der Altmark sind dadurch Synergien zwischen dem Leader- und dem ILE-Prozess geschaffen worden, die vor allem auch dazu führen, dass Arbeitsplätze insbesondere im Tourismus gesichert und sogar neu geschaffen werden können.

Ein großer Teil der Fördermittel für die Leader-Vorhaben stammt aus dem EU-Fonds zur Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER). Auch der Bund und das Land Sachsen-Anhalt steuern für bestimmte Maßnahmen finanzielle Mittel bei. Allerdings könnte gerade die geltende Praxis der Ko-Finanzierung dazu führen, dass sich im kommenden Jahr die Rahmenbedingungen für den Leader-Prozess verschlechtern. "Die von der Landesregierung in Aussicht gestellte massive Senkung der Landesausgaben beeinflusst unmittelbar die Investitionen im ländlichen Raum", gibt Dr. Wolfgang Bock, Leader-Manager der Mittleren Altmark und Sprecher des Leader-Netzwerkes in Sachsen-Anhalt, zu bedenken. Viele der Leader-Projekte würden einen gewissen Anteil von Landesmitteln benötigen, um Mittel der Europäischen Union bzw. des Bundes überhaupt erst nutzen zu können, ergänzt der Leader-Manager. Fallen diese Landesmittel - wie es bisher von der Landesregierung geplant ist - aus, verschlechtern sich vor allem für Vereine und private Antragsteller die Chancen, um ihre Vorhaben mit Unterstützung öffentlicher Mittel durchführen zu können. Dass der Leader-Prozess dennoch bis zum Ende der aktuelle Förderperiode 2013 positiv verläuft, dafür wollen sich die Leader-Manager auch auf Landesebene einsetzen.

Bild oben (Quelle: Björn Gäde): Die Leader-Manager der Altmark überzeugten sich auf dem Reiterhof der Familie Albrecht in Buch von der Umsetzung eines Leader-Projektes der LAG Uchte-Tanger-Elbe: v.l.n.r. Wolfram Westhus (LAG Rund um den Drömling), Heike Winkelmann (LAG Mittlere Altmark), Steffi Albrecht, Steffen Kunert (RPG Altmark), Dr. Wolfgang Bock (LAG Mittlere Altmark) und Sibylle Paetow (LAG Uchte-Tanger-Elbe).