Mittelalterliche Wandmalereien als Alleinstellungsmerkmal der Region

Matthias Heinrich (Superintendent Ev. Kirchenkreis Salzwedel), Verena Schlüsselburg, Axel Achilles, Michael Kleemann (Superintendent Ev. Kirchenkreis Stendal)und Dr. Alfred Reichenberg vom Landesamt für Denkmalpflege unterzeichneten den LEADER-Kooperationsvertrag (Foto: Katja Lüdemann).

Über 500 Kirchenbauwerke hat die Altmark zu bieten. Vor allem die Vielzahl an romanischen Feldsteinkirchen beeindruckt dabei immer wieder Touristen. Ganz besondere Highlights können Besucher aber erst entdecken, wenn sie die Schwellen der Kirchentüren nach innen überschreiten. Denn in über 60 Gotteshäusern, darunter in Stendal, Tangermünde, Buch oder Uchtdorf, schmücken wertvolle christliche Motive aus dem Mittelalter die Innenräume der Kirchenschiffe. Diese deutschlandweit einmalige Dichte an mittelalterlichen Wandmalereien stellt ein absolutes Alleinstellungsmerkmal der Region dar. Im Rahmen eines LEADER-Kooperationsprojektes der LAGen Mittlere Altmark und Uchte-Tanger-Elbe soll dieses nun kunstwissenschaftlich erforscht und touristisch vermarktet werden. 

Am 30. Mai 2017 setzen in der Dorfkirche Audorf (Gemeinde Beetzendorf) die Superintendenten der evangelischen Kirchenkreise Salzwedel und Stendal als Projektträger und die Vorsitzenden der beteiligten LAGen ihre Unterschriften unter eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. Als Vertreter der LAG Uchte-Tanger-Elbe übernahm der stellvertretende Vorsitzende Axel Achilles die Unterzeichnung. Auf Grundlage des Kooperationsvertrages sollen nun Fördermittel der Europäischen Union für die Finanzierung des Projektes beantragt werden. 

„Für die LEADER-Aktionsgruppen stehen mehrere Ziele für die Zusammenarbeit im Mittelpunkt: Zum einen geht es darum, die historischen Schätze im Hinblick auf die mittelalterlichen Wandmalereien wissenschaftlich zu untersuchen und aufzubereiten. Zum anderen möchten wir erreichen, dass die hier lebenden Menschen sowie Gästeund Touristen an diese historischen Kleinode besser als bisher herangeführt werden“, sagte Verena Schlüsselburg, Vorsitzende der LAG Mittlere Altmark. Das Projekt habe nur deshalb Aussicht auf Erfolg, weil von Beginn an die Expertise des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie des Landes Sachsen-Anhalt in die Vorbereitung eingeflossen sei, so die Vorsitzende der federführenden LAG Mittlere Altmark weiter. Das Landesamt wird für die gesamte Projektlaufzeit von zwei Jahren als Berater zur Verfügung stehen. Die fachlichen Leistungen, beispielsweise von Kunsthistorikern, Bauforschern und Restauratoren, übernehmen externe Fachkräfte. Auftraggeber sind dann die beiden Kirchenkreise. Parallel zu den Untersuchungen soll die interessierte Öffentlichkeit u.a. mit Workshops, Fachkolloquien und im Internet informiert und sensibilisiert werden.