Dorfkirche Wahrburg

Ein neues Dach für ein altes Gotteshaus

„Das Förderprogramm LEADER hat etwas ermöglicht, dass Anschub für Weiteres werden kann.“ Mit diesem Satz fasst Pfarrer Tobias Eichenberg die Geschehnisse der vergangenen Monate rund um die evangelische Kirche in Wahrburg zusammen. Das Dorf  liegt direkt vor den Toren der Hansestadt Stendal mit Sichtweite der Großsiedlung Stadtsee, hat sich aber dennoch seinen ländlichen Charakter bewahrt. In der Ortsmitte steht die Christuskirche. Das Dach des Gotteshauses war bereits etwa 100 Jahre alt und bedurfte einer dringenden Sanierung.

Die Arbeiten waren überfällig. Pfarrer Eichenberg und die Mitglieder der Kirchengemeinde mussten in den vergangenen Jahren mit ansehen, wie sich Regenwasser und sogar Schnee ihren Weg durch das alte Dach suchten – und damit begannen, das Holz anzugreifen. Damit ist nun Schluss. Mithilfe der Fördergelder der Europäischen Union und Unterstützung der Lokalen Aktionsgruppe „Uchte-Tanger-Elbe“ konnte nicht nur die Dacheindeckung erneuert werden, sondern die Kirche auch einen Blitzschutz und neue Dachrinnen erhalten. Auch der Kirchenanbau der Nordeckschen Gruft sowie das Toilettenhäuschen auf dem Kirchhof bekamen ein neues Dach.

Erneuerung der Schlagschalen geplant

Die Christuskirche kann nach der Sanierung äußerlich nun wieder als Schmuckstück bezeichnet werden. „Im Dorfkern von Wahrburg ist jetzt ein guter ansehnlicher Anblick weitgehend wieder hergestellt“, sagt Pfarrer Eichenberg. Gut, dass die Kirche erhalten werden konnte. Denn das Gotteshaus ist bereits rund 700 Jahre alt. Es besteht aus Backstein, wie so viele Kirchen in der Altmark, wurde jedoch verputzt. Typisch für dieses Gebäude ist sein Turm aus Fachwerk. Dieser konnte bereits 1995 saniert und damit instandgesetzt werden.

Mit der Dachsanierung ist jedoch die Renovierung der Kirche noch nicht vollständig abgeschlossen. Unter anderem sollen die durchgerosteten Schlagschalen der Turmuhr, die viertelstündlich erklingen und durchlöchert sind, später einmal erneuert werden. Dazu wurde im Herbst 2017 bereits ein Benefizkonzert veranstaltet, um Gelder zu sammeln. Besucher der Kirche werden für diese geplante Maßnahme regelmäßig um Spenden gebeten.

Das Kirchengebäude selbst spielt laut Pfarrer Eichenberg eine wichtige Rolle im Dorf. Es sei baulicher, wie auch sozialer Mittelpunkt. „Die Kirche fördert den Zusammenhalt und wirkt identitätsstiftend“, sagt Eichenberg. Das Gebäude gehöre seit Jahrhunderten zum Dorfleben dazu, egal ob bei Gottesdiensten, Osterfesten oder Krippenspielen. „Auch beim jährlichen Erntedankfest auf dem Kirchhof und am Gemeindehaus steht die Kirche im Mittelpunkt“, erzählt der Pfarrer. Und das wird auch in den kommenden Jahren so bleiben.