Elbeskatepark Tangermünde

Jugendräume gestalten, Engagement fördern und Perspektiven für ein lebendiges Gemeinwesen entwickeln

Wenn Carola Schulz an den Wochenenden in Tangermünde runter zu den Tangerwiesen geht, geht ihr das Herz auf. Die Arbeit der vergangenen drei Jahre hat sich gelohnt. Denn auf und rund um den neuen Skatepark tummeln sich bis zu 100 Menschen. Darunter Familien, Jugendliche, Großeltern und Kinder. Carola Schulz ist Streetworkerin beim Shalomhaus, dem Verein, der sich in der Stadt um die Kinder- und Jugendarbeit kümmert.

Auf dem Areal außerhalb der historischen Altstadt sind seit Mai 2021 Elemente aus Beton und Stahl installiert. Sie bilden den neuen Skatepark der Stadt, der seit der Eröffnung zu einem Anziehungspunkt und Freizeittreff geworden ist. Der Parcours besteht aus insgesamt sieben verschiedenen Aufbauten, darunter welche mit so verrückt klingendem Namen wie „Quaterbank“ mit Plattform. „Das ist ein Anlaufelement, auf dem die Nutzer auch oben stehen können“, sagt Stefan Mettner.

Kinder und Jugendliche an der Planung beteiligt

Der Mann ist Geschäftsführer vom Shalomhaus. Er sitzt vor einem großen Ordner. Darin befindet sich die komplette Papierlage zum Skatepark. Mettner und sein Verein haben den Bau der Anlage initiiert und begleitet. Dass die Kinder und Jugendlichen schlussendlich mit ihren Boards, Scootern und BMX-Rädern über Betonteile fahren und hüpfen können, ist auch sein Verdienst. Bevor ein Kran, der 100 Tonnen heben kann, die Skate-Elemente in Tangermünde absetzte, war jede Menge Arbeit nötig.

Den Initiatoren war bei der Planung vor allem wichtig, die späteren Nutzer mit einzubeziehen. „Die Anlage ist zusammen mit den Kindern und Jugendlichen entstanden“, erzählt Mettner. Zusammen hätten sie mehrere Skateparks besucht, unter anderem in Leipzig, Magdeburg und Freiburg an der Unstrut. Aus den Wünschen der Jugendlichen und den Möglichkeiten wurde dann zusammen mit einem speziellen Planer aus Nürnberg die Anlage entworfen. Denn es nutzt nichts, einfach ein paar tolle Betonblöcke aufzustellen, sie müssen auch funktionell zusammenpassen.

Graffitis verzieren die Skateanlage

Parallel kümmerte sich der Verein um die Finanzierung des Parcours. Unterstützung erhielt er dabei von der Lokalen Aktionsgruppe „Uchte-Tanger-Elbe“. Mithilfe einer LEADER-Förderung konnte ein Bauantrag gestellt, die notwendigen Fundamente gebaut und die Anlage beschafft und aufgestellt werden. Hilfe erhielt das Projekt auch von der Stadt Tangermünde.

Mittlerweile haben die Nutzer den Park in Besitz genommen. „Gleich am ersten Tag brachten Jugendliche ein kleines Graffiti an, um zu zeigen, wem die Anlage gehört“, berichtet Streetworkerin Carola Schulz. In den Sommermonaten sind weitere Graffiti-Verzierungen dazu gekommen. Das gehört zur Jugend- und Skatekultur einfach dazu. „Es ist ein toller Freizeitort entstanden“, sagt Carola Schulz. Zusammen mit dem Grill und einem Basketballplatz bereichere er das Stadtleben der Kinder und Jugendlichen enorm. Wenn es die Corona-Lage zulässt, soll die Anlage im Jahr 2022 noch mit einem Fest feierlich eingeweiht werden.

Shalomhaus e.V.:Der Verein ist 2006 gegründet worden und kümmert sich im Auftrag der Stadt Tangermünde um die Kinder- und Jugendarbeit in der Kommune. Dazu sind 8 Festangestellte und bis zu 15 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich im Stadtgebiet und den Ortsteilen tätig. Sie bieten regelmäßige Termine an und kümmern sich auch um den Schülerclub und den Jugendclub im Grete-Minde-Haus. Rund 20.000 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren nutzen das Angebot im Jahr. Gemeinsam mit Jugendlichen wird die Freizeitfläche am Tanger seit Oktober 2016 entwickelt und dabei auch mit einer Förderung über das Bundesprogramm ‚Jugend stärken im Quartier’ unterstützt. Internet:https://shalomhaus.de/