Aussichtsturm Elbaue Buch

Elbaue bekommt neuen Aussichtsturm

„Nabu-Turm nur noch Asche“ titelten im Sommer 2015 lokale Zeitungen. In der Nacht zuvor war der Aussichtsturm des Naturschutzbundes in den Elbauen nahe des Dorfes Buch abgebrannt. 50 Feuerwehrleute konnten den beliebten Beobachtungsposten nicht retten. Der Aussichtsturm bestand ausschließlich aus Holz und wurde Opfer der Flammen. Die Polizei stellte später fest, dass es sich bei der Zerstörung um Brandstiftung handelte. Mithilfe von Fördermitteln der Europäischen Union über das LEADER-Programm konnte der Turm nun wieder aufgebaut werden.

Vor dem Brand wurde der Hochstand nicht nur von professionellen Vogelbeobachtern, sogenannten Ornithologen, benutzt. Auch Schulklassen und Touristen kamen regelmäßig. Letztere radeln auf dem naheliegenden Elberadweg durch die fast naturbelassene Landschaft im Norden Sachsen-Anhalts. Am wuchtigen Aussichtsturm legen sie eine Pause ein, können mit etwas Glück Seeadlern und Störchen zusehen oder den Blick einfach nur über die weite Landschaft des Biosphärenreservates an der Elbe schweifen lassen.

Platz für eine ganze Schulklasse

Dass dies nun wieder möglich ist, ist dem Naturschutzbund zu verdanken, der im nahen Örtchen Buch eine wichtige Zweigstelle unterhält. Er kümmerte sich um die Finanzierung und den Wiederaufbau der Plattform. Eine heimische Zimmerei errichtete daraufhin aus 16 Festmetern Lärchenholz einen neuen Aussichtsturm. Dieser ist so groß geworden, dass nun sogar eine ganze Schulklasse darauf Platz findet. Aber auch einzelne Besucher können in luftiger Höhe die Ruhe und den Ausblick genießen.

Aus sieben Meter Höhe können die Naturbeobachter nun über den nahen Deich blicken und die Tier- und Naturwelt entlang der Elbe bestaunen. Dazu gehören Wiesen, Wasserlöcher und Auenwäldchen. Vom Beobachtungspunkt aus sind jedoch mit ein wenig Glück sogar Biber, Fischotter und Kormorane zu sehen. Am Turm selbst wurden mehrere Informationstafeln angebracht, auf denen die einzelnen Tier- und Pflanzenarten ausführlich beschrieben werden. Eine Wanderung oder Radtour hin zum Turm mitten in der Natur lohnt sich also aus vielen Gründen.

Neuer Rastplatz für Wasservögel

Im Zusammenhang des Turm-Wiederaufbaus hat der Nabu auch zwei Hektar Auenwald neu angepflanzt sowie schwimmende Inseln als Rastplatz für Flussseeschwalben geschaffen. Auch dieses Projekt wurde von der Lokalen Aktionsgruppe „Uchte-Tanger-Elbe“ mit LEADER-Mitteln unterstützt. Damit konnte in der Elbauenlandschaft südlich der Hansestadt Tangermünde ein besonderes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen geschaffen werden. Das Projekt sensibilisiert auf besonders naturnahe Weise für den Umgang des Menschen mit der Flussaue entlang der Elbe