Sporthalle Tangerhütte

EU-Fördermittel für Sporthallensanierung

Nicht erst beim Gang auf die Toilette wird das Ausmaß sichtbar. Die ganze Sporthalle aus den 1970er Jahren direkt neben dem Gartenträumepark in Tangerhütte hat ihre beste Zeit hinter sich. Den sanitären Einrichtungen ist ihre Herkunft viele Jahre vor der Wiedervereinigung anzusehen. Sie wurden stets nur notdürftig repariert. Ähnlich erging es dem Dach, dem Fußboden sowie der Zuschauertribüne der Halle. Dabei nutzen das Gebäude täglich zahlreiche Sportler der örtlichen Vereine. Sie sollen nun bessere Bedingungen bekommen.

Die Kommune, die Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte, der die Halle gehört, bemüht sich schon länger um eine Sanierung.  Allerdings fehlten bislang die finanziellen Mittel für das große Vorhaben. Nun ist zusammen mit der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „Uchte-Tanger-Elbe“ eine Lösung gefunden worden. Und dabei erlebt das Gebäude eine landesweite Premiere. „Es ist das erste Projekt in Sachsen-Anhalt, das eine sogenannte CLLD-Förderung erhält“, sagt Bürgermeister Andreas Brohm. Die Abkürzung CLLD steht für „Community Led Local Development“, also die lokale Entwicklung unter Federführung der Bevölkerung.

Geld aus EFRE- und ELER-Fördertöpfen

Den Projektbeteiligten ist bei der Finanzierung noch etwas Besonderes gelungen. Sie kombinierten erfolgreich die EU-Fördertöpfe EFRE und ELER. Damit steht die Halle symbolisch für den sogenannten Multifondsansatz, der zukünftig bei der Förderung von Vorhaben an Bedeutung gewinnen wird. „Das ist für uns als Kommune und LAG ein Erfolg gleichermaßen, vom dem besonders die Einwohner unserer Region profitieren werden“,meint Brohm, der auch gleichzeitig LAG-Vorsitzender ist. Es sei zudem das erste Mal, das EU-Geld für eine energetische Sporthallensanierung nach Sachsen-Anhalt fließt.

Das Dach wird energetisch saniert

Zu DDR-Zeiten war die Anlage an der Birkholzer Chaussee zusammen mit einer Schwimmhalle eine der bedeutendsten Sporteinrichtungen im ehemaligen Kreis Tangerhütte und hatte eine enorme Identifikationswirkung. Die Schwimmhalle wurde bereits 1990 stillgelegt. Doch die Sporthalle wurde weiter genutzt, wenn auch unter erschwerten Bedingungen. Damit wird nun Schluss sein. Die Sportler profitieren von der Erneuerung der Sanitäranlagen und des Daches. „Mit der energetischen Dachsanierung entlasten wir den kommunalen Haushalt, denn in Zukunft können Heizkosten eingespart werden“, ist sich Brohm sicher. Zudem wird der CO2-Ausstoß minimiert und ein wichtiger Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz geleistet.

Gerade in der ländlichen Region ist die Erhaltung der Infrastruktur von Bedeutung. „Die Halle wird stark genutzt, mit ihr fördern wir lebendige und aktive Ortschaften und sorgen dafür, dass das Lebensumfeld auf dem Land attraktiv bleibt“, so Brohm. Er sieht mit der EU-Förderung einen Einstieg in die Weiterentwicklung der Halle mit allen aktiven Vereinen in der Einheitsgemeinde. Er wünsche sich, dass das Gebäude noch viele Jahre Austragungsort für zahlreiche Sportveranstaltungen bleibt. Insgesamt werden dafür rund 300.000 Euro investiert. Für die Sanierung der Sanitäranlagen wurden vom ALFF Altmark bereits knapp 100.000 Euro Fördermittel über den Sportstättenbau im ELER bewilligt. Die energetische Dachsanierung wird nun mit 170.000 Euro über den CLLD-Ansatz im EFRE gefördert. Die Bewilligungsstelle dafür ist die Investitionsbank. Der Baustart ist für das kommende Jahr geplant.