Wanderreitstation Klein Schwarzlosen

Der Traum vom eigenen Pferdehof

Das Ziel war Kanada. Angekommen ist Familie Brinker in der Altmark. Das ist jetzt drei Jahre her. 2017 kaufte Bärbel Brinker einen Hof in Klein Schwarzlosen, ein Dorf zwischen Tangerhütte und Tangermünde im Landkreis Stendal. Zusammen mit ihren beiden Kindern, Karo und Karl, zog die engagierte Frau aus dem Ruhrpott aufs Land. Seitdem gestalten sie zusammen den Hof zu einer Wanderreitstation um. Unterstützt werden sie dabei auch von der Lokalen Aktionsgruppe „Uchte-Tanger-Elbe“.

Fast jedes Jahr verbrachte Familie Brinker Zeit in Kanada. Sie hatte sich in das Land verliebt. Die Natur, die Weite – und vor allem der Platz für Pferde. Die Vierbeiner spielen im Leben der Brinkers eine wichtige Rolle. So entstand der Plan, einmal in das nordamerikanische Land auszuwandern. Nach dem Schulabschluss der beiden Kinder sollte es soweit sein. Sie sahen sich schon auf einer Ranch auf dem Rücken der Pferde. Doch es kam anders. Aber nicht viel.

Im ehemaligen Schweinestall entstehen Apartments

Jetzt steht Bärbel Brinker in einem ehemaligen Schweinestall auf ihrem altmärkischen Hof und klebt Tapeten an die Wände. Die Küche ist fast fertig. Das neue Apartment auf dem Hof soll Gästen als Ferienwohnung dienen. Das Besondere daran: Die Wohnung wird komplett barrierefrei sein und Urlauber können ihr eigenes Pferd mitbringen. „Wir entwickeln eine Wanderreitstation und haben auch schon Partner in der Umgebung gefunden“, erzählt Bärbel Brinker. Aber der Hof soll in Zukunft nicht nur Gäste mit Pferden anlocken.

Bereits im vergangenen Jahr ist in der Anlage eine erste Ferienwohnung entstanden, eine dritte ist bereits in Planung. Alle sind in ehemaligen Stallungen untergebracht, ihnen bleibt auch nach der Sanierung der ursprüngliche Charme erhalten. Auf dem Hof ist auch ein sogenanntes Reiterstübchen entstanden. „Wanderreiter suchen nach einfachen Unterkünften, die finden sie bei uns im Stübchen mit einer Kochgelegenheit und einem Dach über dem Kopf“, sagt Karo Brinker. Der besondere Clou: Der Wanderreiter kann quasi vom Bett aus durch ein Fenster in den Stall zu seinem Pferd schauen.

Stopp für Naturfreunde und Auszeitgenießer

Neben den Gebäuden entwickelt sich auch der Hof immer weiter. Das in der Altmark so typische Kopfsteinpflaster musste allerdings an einigen wenigen Stellen weichen. „Für die Barrierefreiheit haben wir glatte Wege angelegt“, erzählt Bärbel Brinker. Für Gastpferde baut die Familie derzeit vier neue Unterstell-Plätze. Die Liebe zu den Pferden ist bei den Brinkers spürbar, da der größte Teil des Hofes von dem Auslaufareal der eigenen fünf Pferde eingenommen wird. Diese können nach Absprache auch von den Gästen verwöhnt werden.

Auf dem Hof in Klein Schwarzlosen sind übrigens in Zukunft nicht nur Reiter oder Pferdeliebhaber willkommen. „Wir bauen unsere Ferienwohnungen für alle, die Ruhe in der Natur suchen und eine Auszeit auf dem Land genießen wollen“, so die Hofbesitzerin. Da der Hof auf einer Anhöhe liegt, ist ein wunderbarer weiter Blick möglich. Rehe kommen bis an das Grundstück. Es fühlt sich ein wenig an, wie im fernen Kanada. Darum haben die Brinkers ihren Hof auch „Isi Inn“ genannt. „So wollten wir unsere Ranch in Nova Scotia bezeichnen“, sagt Karo. „Isi“ ist die Abkürzung für die Islandpferde, die auf dem Hof leben und „Inn“ die amerikanische Bezeichnung für „Gasthof“.

Im Frühjahr 2021 soll übrigens die große Eröffnung und Einweihung gefeiert werden. Falls Corona keinen Strich durch die Rechnung macht. Die Unterkünfte können aber bereits jetzt für die kommende Saison reserviert werden.

Internet: https://isi-inn.de