Vom Verfall bedrohte Radfahrerkirche Ringfurth wird über Leader saniert

Eine Radfahrerkiche ist eine Kirche, die an Radwanderwegen zur Einkehr und Andacht offen steht. Seit Mai 2009 gehört die beschauliche Dorfkirche in Ringfurth an der Elbe zu diesem Kreis der Gotteshäuser.

Zahlreiche Radtouristen , einige sogar aus Holland, wie Anwohner zu berichten wissen, haben seitdem das Innere der Kirche mit dem opulenten holzgeschnitzten Altar erkundet. Dass der verputzte Feldsteinbau, der im 16. Jahrhundert erbaut und um 1720 nochmals umgebaut wurde, baufällig und akut in seiner Substanz gefährdet ist, bleibt allerdings sowohl Touristen als auch Einheimischen nicht verborgen. So ist der Verfall des Kirchenbaus bereits äußerlich am bröckelnden Putz und am schadhaften Dach zu sehen. Auf den ersten Blick hingegen nicht sichtbar: Auch die Dachkonstruktionen von Kirchenschiff und Fachwerkturm, dieser erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgesetzt, sind marode.

Die Inwertsetzung der Kirche in Ringfurth ist vor allem unter touristischen Aspekten von großer Bedeutung, hat sich doch gerade der Radtourismus am Elberadweg mittlerweile zu einem erheblichen Wirtschafsfaktor entwickelt. Eine weitere Steigerung der Attraktivität des Elberadweges kann auch durch die Sanierung der historischen Bausubstanz, zu der ein Großteil der kirchlichen Bauwerke in der Altmark gehört, erzielt werden. Deshalb ist die Ringfurther Dorfgemeinschaft besonders engagiert, um ihre Kirche zu retten und damit den traditionellen Dorfmittelpunkt für die Zukunft zu bewahren.

Über die notwendige Sanierung informierte sich jüngst Birgit Schäfer, Vorsitzende der LAG Uchte-Tanger-Elbe, bei einem vor-Ort-Termin. Den Anstoß, die teuren Sanierungsmaßnahmen nun tatkräftig anzugehen, hat die LAG mit dem von ihr initiieren Leader-Prozess gegeben, so Gemeindepfarrer Peter Gümbel. Ohne öffentliche Mittel konnte die Sanierung des bedrohten Kirchenbaus nicht finanziert werden, betont er. Da die LAG das Projekt im Rahmen von Leader maßgeblich unterstützt, hat die Zuwendungsbehörde für Leader-Projekte, das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) Altmark, nun eine Förderung in Höhe von knapp 30.000 Euro für die Instandsetzung des Dachtragewerkes, die Dacheindeckung sowie begleitende Maurerarbeiten bewilligt. Zusätzlich zu den geförderten Maßnahmen soll eine Ausstellung über das "Unterwegssein durch die Jahrhunderte" installiert werden. Nun müssen bis Ende November die erforderlichen Baumaßnahmen durchgeführt werden, damit die Ringfurther Dorfkirche zur nächsten Radsaison ihre Pforten wieder für die Touristen öffnen kann. Ein fester Termin für die Eröffnung der Ausstellung ist allerdings noch nicht vorgesehen.

Bild oben (Quelle: Björn Gäde): Pfarrer Peter Gümbel (3 v.l.) erläutert Birgit Schäfer (Mitte) und Vertretern des Leader-Managements, der Gemeinde sowie des Fördervereins die Sanierungsmaßnahmen an der Ringfurther Dorfkirche.

Dienstag, 29.September 2009