Tierarztpraxis Röxe

„Für uns beide ist die Altmark mit ihrer wunderschönen Landschaft und den tollen Menschen zur Heimat geworden“, sagt Christin Schönhoff. Die junge Frau ist im Stendaler Ortsteil Röxe aufgewachsen. Nach dem Abitur hat sie allerdings die Region verlassen – und betreibt nun, wieder zurück in ihrer Heimat, zusammen mit ihrem Mann eine Tierarztpraxis. Der notwendige Umbau des elterlichen Hofes wird auch vom LEADER-Programm der Europäischen Union unterstützt. Doch von vorn.

Christin Schönhoff studierte in Leipzig Veterinärmedizin. Sie absolvierte Praktika in Wien, Bern und Tübingen. Und während eines praktischen Jahres in Braunschweig lernte sie ihren heutigen Mann kennen. Armando Schönhoff ist ebenfalls Tierarzt. Er stammt aus Nordrhein-Westphalen. „Nach fünf Jahren Fernbeziehung haben wir uns dann 2017 für die Selbstständigkeit in der Altmark entschieden“, berichtet Christin. Beide hätten diese Entscheidung bis heute nicht bereut.

Praxis hat bereits drei Angestellte

Im Gegenteil. Mit dem Start in die Selbständigkeit entwickelte sich der Hof der Eltern zu einer modernen Praxis der Veterinärmedizin. Die Hofstelle wurde zuvor ausschließlich landwirtschaftliche genutzt. Doch wo einst Schweinestall und Kuhstall waren, befinden sich nun die Räumlichkeiten der modernen Tierarztpraxis. Hofbesitzer ist Joachim Schaper, der Vater von Christin. Er investierte in die Umwandlung und vermietet die Gebäude an die jungen Rückkehrer.

Das Angebot der beiden Ärzte wurde bereits nach kurzer Zeit gut angenommen. Die Schönhoffs kümmern sich neben der Gesundheit von großen Tieren, wie Pferde und Kühe, auch um kleine Tiere. Das junge Unternehmen beschäftigt bereits drei weitere tiermedizinische Fachangestellte. Und nach und nach schreitet die Umwandlung des Hofes voran. Aus dem ehemaligen Schweinestall waren 2017 die ersten Praxisräume entstanden. „Doch schon nach den ersten zwei Jahren sind wir mit dem Platz an die Kapazitätsgrenzen gestoßen“, erzählt die Tierärztin.

Rekonstruktion einer typischen Backsteinfassade

Für die notwendige Erweiterung haben die Hofbesitzer einen alten Schuppen umgebaut. „Der Schuppenkomplex wurde dabei optisch in den Vierseitenhof mit einbezogen.“ Dieser besteht, wie so viele Hofstellen in der Altmark, aus den für den Landstrich so typischen roten Backsteinen. Aktuell ist der ehemalige Kuhstall eine Baustelle. Denn die Praxismitarbeiter benötigen abschließbare Garagen für die Autos. Die Firmenfahrzeuge sind im Grunde rollenden Apotheken, mit zahlreichen Medikamenten an Bord. In Zukunft sollen sie in den neuen Garagen Unterschlupf finden.

Dieses Bauprojekt wird mit Geldern der EU unterstützt. Der Lokalen Aktionsgruppe „Uchte-Tanger-Elbe“ fördert regionale Wertschöpfung und die Erhaltung ortstypischer Immobilien. Aus dem bislang mit grauem Kalkputz überdeckten Kuhstall wird in Zukunft ein Schmuckstück. Denn auch diese Gebäude erhält eine Fassade aus roten Klinkern. Außerdem hat es neue Holztore bekommen.

Die Ärztin blickt aber schon wieder auf das nächste Vorhaben. Ein alter Bauernhof ist eben ein Lebensprojekt. „Als nächsten Schritt haben wir uns vorgenommen, das Hofpflaster umzugestalten“, berichtet sie.  Ziel sei es, den ländlichen Hofcharme zu erhalten und den Untergrund trotzdem für ältere Besucher der Tierarztpraxis sowie Patienten mit Handicap leicht begehbar zu machen. Derzeit besteht der Hof aus unebenem Kopfsteinpflaster.

Internet: https://www.tierarztpraxis-schoenhoff.de