Soziokulturelles Zentrum „Lebendige Steine“ Stendal

Ein besonderer Freizeit- und Lernort für Kinder und Jugendliche

Das Stendaler Wohngebiet am Stadtsee besteht aus Plattenbauten. Sie sind in den Jahrzehnten vor der Deutschen Wiedervereinigung entstanden. Stendal Stadtsee galt damals als modernes Wohnquartier. „Heute ist es sehr differenziert.“ So drückt es Samuel Kloft aus. Er ist Leiter des soziokulturellen Zentrums „Lebendige Steine“ im Stadtteil Stadtsee III. Die Einrichtung gibt es seit fast 25 Jahren. Die christliche Kinder- und Jugendhilfe hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein besonderer Freizeit- und Lernort für Heranwachsende zu sein.

Herz und Treffpunkt der Arbeit ist ein ehemaliger Kindergartenkomplex in der Heinrich-Zille-Straße. Auch diesem Gebäude ist der Charme damaliger Plattenbauten noch anzusehen: grauer Putz, flaches Dach und eine zweckmäßige Raumaufteilung. Als Bewirtschafter des Hauses kümmert sich der Verein auch um die Instandhaltung. Aktuell unterstützt die Lokale Aktionsgruppe „Uchte-Tanger-Elbe“ notwendige Sanierungsarbeiten. Doch nicht nur das.

Neue Fenster bessern die Energiebilanz auf

Es ist November 2020. Die Bauarbeiter sind wieder abgezogen. Nur noch kleine Restarbeiten müssen erledigt werden. Das Gebäude hat 28 neue Fenster bekommen. „Die alten waren noch aus den 80er Jahren“, erzählt Samuel Kloft. Die Holzfenster waren morsch und vor allem aus energetischer Sicht nicht mehr zeitgemäß. „Mit den neuen Fenstern erhalten wir die bauliche Substanz unserer Einrichtung. Aber vor allem erhoffen wir uns eine Einsparung der Energiekosten.“ Im Winter waren die Räume von Kälte, Zugluft und Schimmelbildung betroffen.

Im Inneren der Räume ist seit Jahren viel los. Im Kids Club treffen sich täglich 4- bis 12-jährige Kinder und nehmen die zahlreichen Angebote der Einrichtung wahr. Dazu zählen Spiele und Freizeitaktivitäten, aber auch die Unterstützung bei den Hausaufgaben sowie Nachhilfe. In den Jugendclub Eckstein kommen Jugendliche bis 26 Jahren. Auch sie erhalten Förderangebote und können an Sonderaktionen teilnehmen. Es gibt eine Reit- und eine Schwimmgruppe, einige Interessierte fahren auch einmal wöchentlich in die Kunstschule.

Neues Projekt zeigt Perspektiven auf

Durchschnittlich werden täglich etwa 60 Kinder und Jugendliche vom Verein betreut. In der Corona-Zeit sind es aufgrund von Abstandsregeln etwas weniger. Auch das Angebot leidet unter den Auflagen während der Pandemie. Dennoch ist Kloft zusammen mit seinen acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Familien des Wohngebietes täglich da. „Wir möchten auch die Eltern unterstützen und haben in diesem Bereich in den vergangenen Jahren viel Erfahrung gesammelt“, sagt der Einrichtungs-Leiter.

Aus diesen Erfahrungen ist ein neues Projekt entstanden, das ebenfalls von der Lokalen Aktionsgruppe „Uchte-Tanger-Elbe“ unterstützt wird. Mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds können zwei Mitarbeiterinnen beschäftigt werden, die in den Bereichen Bildung und Freizeit aktiv sind. Der Verein nennt das „Perspektive Leben“. Im Mittelpunkt stehe immer die Zufriedenheit der Familien. Diese sollen mit Angeboten, die ohne große Hürde angenommen werden, erreicht werden.

Hierfür betreibt der Verein unter anderem ein gemeinnütziges Café. Es ist Treffpunkt für Jung und Alt – aber auch Ort für kleine Gruppenveranstaltungen. „Wir möchten gezielt Mütter oder Familien zum gemeinsamen Frühstück einladen, oder einfach dazu, miteinander Kaffee zu trinken“, berichtet Kloft vom Konzept. In dem Projekt sollen aber auch in kleinen Gruppen touristische Ziele der Region entdeckt werden. Eltern seien entspannter, wenn sie einen Austausch und Erlebnisse mit Gleichgesinnten haben. „Und das kommt den Kindern zugute.“

Internet: https://vereinlebendigesteine.de