Resümee: 102 Projekte in der südöstlichen Altmark umgesetzt

Die LEADER-Akteure trafen sich ein letztes Mal im Gartenträume-Park Tangerhütte.

LEADER ist in und um Stendal, Tangermünde und Tangerhütte allgegenwärtig geworden. Mit 102 umgesetzten Projekten in der abgelaufenen Förderphase konnte die Lokale Aktionsgruppe „Uchte-Tanger-Elbe“ zum Ende ihres Bestehens ein positives Resümee ziehen. Anlass war das letzte Treffen der Mitglieder und zahlreicher Projektpartner am 15. September am Neuen Schloss in Tangerhütte. „Wir haben viel gewagt und noch mehr gewonnen“, sagte der Vorsitzende der LAG, Andreas Brohm. Er erinnerte an einen holprigen Start 2015, aber auch an viele erfolgreiche Projekte und Initiativen, die durch LEADER unterstützt worden sind. 

Eines dieser Projekte ist das Neue Schloss Tangerhütte selbst. Die Industriellenvilla im Gartenträumepark konnte durch eine Förderung ein neues Dach erhalten. „Doch was uns noch viel wichtiger war, wir haben durch dieses Projekt in unserer Kommune zusammengefunden und Mechanismen probiert, die wir mittlerweile auch bei anderen Projekten anwenden“, so Brohm. Noch heute sei er beeindruckt von der Wucht und Ideenvielfalt der Spendenaktion „Dachschaden“. Auch das sei LEADER. „Wir sehen nicht nur neue Dachsteine.“

Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Abends berichteten von ihren Projekten – und was aus ihnen geworden ist. Der Biohof 7 in Schernebeck arbeitet bereits so profitabel, dass ein Vollzeitmitarbeiter eingestellt werden konnte. Die Firma Matetec in Tangerhütte tüftelt an ihrem sanierten Firmensitz weiterhin an Innovationen, etwa dem Zerlegen von Windkraftanlagen. Das Winckelmann-Museum in Stendal ist aufgrund der LEADER-Unterstützung als ein barrierefreier Touristenort zertifiziert worden. Im Wilhelmshof bei Uchtspringe entstand ein kleiner Laden, der für die beeinträchtigten Mitbewohner zu einem wichtigen Treffpunkt geworden ist. Durch die Projekte des Vereins KinderStärken aus Stendal  ist Mitbestimmung von Jugendlichen bei zahlreichen politischen Entscheidungen in der Altmark zur Normalität geworden. Die Liste erfolgreicher Projekte ließe sich lange fortsetzten.

Die  Lokale Aktionsgruppe „Uchte-Tanger-Elbe“ wird ihre Arbeit zum Jahresende einstellen. Das bedeutet allerdings nicht das Ende der LEADER-Förderung in der Region. Im Gegenteil: In Zukunft soll noch mehr Geld über die europäischen Fördertöpfe in die ländlichen Gebiete gelangen. Ab dem kommenden Jahr allerdings mit einer strukturellen Änderung. Dazu hat sich bereits der Verein „Altmark-Elbe-Havel“ gegründet, der die Arbeit ab dem nächsten Jahr übernehmen wird. Deren Vorsitzender, der Geschäftsführer der Lebenshilfe der Region Stendal, Martin Schreiber, stellte sich am Donnerstagabend den Anwesenden kurz vor und warb für eine Mitarbeit unter dem neuen Dach. Er würde sich über jedes Engagement freuen, Mitglieder seien willkommen.

Neben der neuen Struktur wird es eine weitere Veränderung ab 2023 geben. Das Gebiet der Aktionsgruppe umfasst dann auch das der bisherigen LAG „Elb-Havel-Winkel“. Dieser Zusammenschluss war notwendig geworden, da aufgrund von Anforderungen des Landes die Gruppe östlich der Elbe wegen ihrer zu geringen Einwohnerzahl nicht mehr eigenständig hätte existieren können. Doch schon in den vergangenen Jahren arbeiteten die Regionen über LEADER-Kooperationen immer wieder zusammen. So war das zum Beispiel beim Aufbau der knotenbezogenen Radwegweisung wie auch jüngst bei der AltmarkBlogger-Tour, die auch im Elb-Havel-Winkel Station machte. Auch die nächsten Folgen des erfolgreichen AltmarkPodcast, ebenfalls eine LEADER-Initiative, werden aus dem Elb-Havel-Winkel berichten.
Für die kommende Förderphase ist bereits beim Land eine sogenannte Lokale Entwicklungsstrategie eingereicht worden. Sollte diese bestätigt werden, kann die neue LAG auf dieser Grundlage arbeiten. Eine Entscheidung steht noch in diesem Jahr aus. Bei positivem Bescheid können dann, so teilte es das Land mit, mindestens 11,5 Millionen Euro Fördermittel aus dem LEADER-Programm in die Region fließen.